Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

AVIDA 2013 01

BEAUTY Frühjahr 2013 | AVIDA 57 Im deutschen Sprachgebrauch existiert fast kein Unter- schied, wie Daniel Matt erzählt. Der Naturkosmetik-Experte vom Naturkosmetik-Institut StattGarten erklärt: „Im engli- schen unterscheidet man zwischen ‚organic cosmetics‘ und ‚natural cosmetics‘. Der Unterschied ist, bei ‚natural‘ darf ein gewisser Anteil an synthetischen Duftstoffen usw. enthalten sein, bei ‚organic‘ müssen 95 % der Inhaltsstoffe aus biolo- gischem Anbau stammen.“ Interessanter ist der Unterschied zwischen ganzheitlicher Na- turkosmetik, wie bei Dr. Hauschka, und Hightech-Naturkos- metik, wie sie etwa The Organic Pharmacy ist. Dr. Hauschka arbeitet mit dem Wissen aus der anthroposophischen Me- dizin, erklärt Matt. Zudem werden alle Zutaten aus biologisch dynamischem Anbau von den eigenen Landwirten produ- ziert. „Im Gegenzug dazu ist The Organic Pharmacy, die of- fiziell als der Rolls-Royce in der Naturkosmetik gilt, eine Wirkstoffkosmetik, und im Unterschied zu Hauschka kaufen sie am Rohstoffmarkt Inhaltsstoffe ein und produzieren dann in ihren Labors die Kosmetik“, so Matt. Die Inhaltsstoffe in Naturkosmetik sind pflanzlicher, teilweise auch mineralischer oder tierischer Herkunft, wobei die wich- tigsten unter ihnen Öle wie Mandelöl oder Olivenöl sind. Aber keine Sorge, bei den tierischen Inhaltsstoffen handelt es sich unter anderem um Bienenwachs und Bienenhonig. Matt fügt hinzu: „Es dürfen einige vom Tier abstammende Inhaltsstoffe verwendet werden. Man sollte aber auch wissen, dass z.B. Hyaluronsäure, wie sie in der Naturkosmetik verwen- det werden darf, von Bakterienstämmen gewonnen wird.“ Auf jeden Fall wichtig ist das Thema für Veganer, daher emp- fiehlt es sich, nicht einfach ein Naturkosmetikum zu kaufen, sondern sich vom Experten vor Ort beraten zu lassen. manchmal, dass deren Haut sogar mit Rötungen und Trockenheitsgefühl reagiert. Das ist eigentlich ein normaler Prozess. Der Umstieg ist für manche auch deshalb schwierig, weil man umdenken muss: Andere Texturen, anderes Verhalten auf der Haut, und es braucht auch eine Zeit, bis die Haut lernt, dass sie etwas bekommt, das sie viel besser verstoffwechseln kann. Anti-Aging und Naturkosmetik, geht das? Anti-Aging ist ein klassischer Marketingbegriff, den manche sogar in der Naturkosmetik übernommen haben. Bei einer Kosmetik, die toll funktioniert, ist das quasi ein Anti-Aging, weil die Haut entlastet wird und durch das Produkt sich besser regenerieren kann. Anti- Aging heißt, man probiert die Apoptose, den Zellverfall, nach hinten zu verschieben. Gute Kosmetik kann die Haut unterstützen diesen Job zu machen. Dürfen Konservierungsmittel enthalten sein? Konservierungsmittel sind enthalten, aber es sind ganz andere als z.B. Alkohole. Die konventionelle Industrie hat es gut gemanagt, den Kunden so weit eine Panik vor Alkohol einzureden, weil Alkohol die Haut austrocknen soll. Es kommt immer darauf an, welcher Alkohol das ist. Daneben gibt es natürlich noch viel mehr Konservierungsmittel, die aber alle lebensmitteltechnisch zugelassen sein müssen. Wie steht es um die Haltbarkeit von Naturkosmetikprodukten? Im Regal ist Naturkosmetik offiziell gleich lange haltbar wie konventionelle Kosmetik. Fakt ist aber, dass ein Naturkosmetikum nicht so lange im Regal stehen sollte, weil man sich die naturaktiven Stoffe auf die Haut geben will. Ist das Produkt einmal angebraucht, dann ist die Lebenser- wartung des Kosmetikums wesentlich geringer als bei normaler Kosmetik, die mit toten Inhaltsstoffen wie Paraffinen und Siliconen arbeiten. Man sollte Naturkosmetik innerhalb von 3-4 Monaten nach Anbruch aufbrauchen. Daniel Matt Naturkosmetikexperte und Storemanager im StattGarten http://store.stattgarten.at Foto:MarkusMorianz

Pages