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AVIDA 2014 01

AVIDA GASTKOMMENTAR 18 AVIDA | Frühjahr 2014 Foto:ThermenlandSteiermark WAS HILFT BEI STRESS? Dr. Christian Fazekas Medizinpsychologe und Arzt für Psychosomatische Medizin, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, MedUni Graz Infos zur Studie: www.thermenland.at Bewegen, baden, entspannen: Was sind die optimalen Strategien zur Stressreduktion – und für wen? Die MedUni Graz hat diese Frage gemeinsam mit dem Thermenland Steiermark in einer Studie untersucht und dazu neue Erkenntnisse gewonnen. Durch Stress beeinflusste Erkrankungen und Symptome, wie chronische Rückenschmer- zen, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit oder Burnout, zählen mittlerweile zu den häufigsten Krankheitsbildern unserer Gesellschaft. Zwar gibt es verschiedene Ansätze und Kon- zepte dazu, wie Stress abgebaut und das Krankheitsrisiko reduziert werden kann. Doch trotz der Aktualität des Themas liegen kaum vergleichende wissenschaftliche Stu- dien und Forschungen darüber vor, mit welchen Entspannungsmethoden Stress im All- tag mit welchem Erfolg bekämpft werden kann. Umso interessanter sind die ge- meinsam durchgeführten Analysen: Eine international anerkannte wissenschaftliche Studie – durchgeführt im Jahr 2010 in Zusammenarbeit mit Thermenland Steiermark und MedUni Graz – bestätigte bereits die entspannende und stressabbauende Wirkung von Entspannung im Thermalwasser. Bei der zweiten Studie, die im Herbst 2013 präsentiert wurde, haben 81 Personen je- weils vier verschiedene Interventionen zur Stressreduktion zugeteilt bekommen. Diese Interventionen – Entspannung im Ruheraum und danach im Thermalwasser, moderate Bewegung und danach Entspannung im Ruheraum, moderate Bewegung und danach Entspannung im Thermalwasser, Entspannung im Ruheraum als Kontrollgruppe – dau- erten jeweils insgesamt eine Stunde. Vor und nach jeder Maßnahme wurden Speichel- proben zur Bestimmung des Kortisolwertes genommen, der Blutdruck und die Puls- frequenz gemessen. Außerdem wurde das subjektive Stresserleben erhoben. Das Ergebnis: signifikante Entspannungseffekte bei allen vier Interventionen. Bei den beiden Varianten mit Bewegung ging zudem der systolische Blutdruck signifikant stär- ker zurück als bei den anderen beiden. Bei hoch gestressten Personen bedeutete die Bewegungseinheit offenbar aber eine gewisse Belastung. Die Gruppe mit anschließen- der Erholung im Thermalwasser konnte diesen Belastungseffekt jedoch wieder kom- pensieren und fühlte sich gleich entspannt wie jene ohne Bewegungseinheit davor. Im Vergleich dazu war die Erholung im Ruheraum nach der Bewegungseinheit diesbezüg- lich für hoch gestresste Personen nicht ausreichend, um sich danach ähnlich entspannt zu fühlen. Insgesamt lässt sich festhalten, dass sich bei allen Maßnahmen bereits bei einer Einheit von nur 20 Minuten signifikante Erholungseffekte zeigen. Dieses Ergebnis zeigt, dass bestimmte Maßnahmen zur Stressreduktion auch auf den Alltag übertragbar sind und durchaus Wirkung zeigen. Die Ergebnisse der Testverfahren liefern wichtige Erkenntnisse in Bezug auf den kombinierten Einsatz von Bewegung und verschiedenen Entspannungsverfahren und geben so der Stressforschung neue Impulse. 0114.net_Layout 1 19.02.14 13:34 Seite 18

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