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AVIDA 2014 01

WELLNESS | GESUNDHEIT Frühjahr 2014 | AVIDA 59 zichten fühlt. Oder wenigstens danach, wenn Gifte und Schlacke endlich den vom Alltag kontaminierten Körper verlassen und ihn nahezu unbefleckt hinterlassen haben. Man fühle sich rein, leicht und klar. Und sieht auch so aus, heißt es. Der Teint wirkt taufrisch, die Haut erholt. Alles wird auf Null gedreht. Selbst die Geruchs- und Ge- schmacksnerven sollen ihre jungfräuliche Sensibilität zu- rück gewinnen und damit jeden erlaubten Bissen zum Feuerwerk des Geschmacks machen. VERZICHTEN MACHT GLÜCKLICH Klingt lohnenswert. „Und das ist es auch“, sagt Dr. Chris- tian Matthai, Ernährungs- und Vitalstoffmediziner und Autor zweier Detox-Bücher aus Wien (www.matthai.at). „Inwieweit sich dieses viel zitierte ‚Natural High’ tatsächlich einstellt, ist aller- dings individuell verschieden. Tat- sache ist aber, dass sich die meis- ten Menschen nach einer Entgiftungs- oder Fastenkur nicht nur körperlich, sondern auch seelisch besser füh- len. „Sicherlich hat das auch mit dem Stolz, die Enthal- tung durchgehalten zu haben, zu tun“, so Dr. Matthai. Woher das mentale Wohlgefühl doch letztlich wirklich rührt, ist nicht vollständig erwiesen. Letztlich ist das aber auch nebensächlich, betont der Mediziner: „Haupt- sache, man fühlt sich gut und ist motiviert, weiterhin auf seinen Körper zu achten.“ METHODEN UND MÖGLICHKEITEN Absolute Reinheit – körperlich ebenso, wie mental – ist also Ziel des Entgiftens. Aber wie erreicht man es? Ver- zichten – aber wie? Und worauf? Und wie genau funk- tioniert das alles überhaupt? Fragen, auf die Medien, Ernährungsmediziner und sogar alte Religionen oder Lebenslehren wie TCM oder Ayurveda die unterschied- lichsten Antworten bereithalten. Warme Ölgüsse und Ölziehen stehen dabei ebenso auf den To-do-Listen, wie neuer- dings Darmeinläufe, Massagen oder Folienwickel. Kontroverse Anweisungen gibt es vor allem aber in puncto Ernährung. Wäh- rend Fasten-Freunde auf gänzliche Enthaltsamkeit setzen, raten Detox-Anhänger zu einer gezielten und unterstützenden Ernäh- rung. Auch Mediziner Matthai hat seinen eigenen Standpunkt zum Thema Entgiften und versucht Klarheit in den Detox-Dschun- gel zu bringen: „Grundsätzlich ist es wichtig, dass eine Entgiftung von innen heraus stattfindet. Neben Nieren und Leber ist zwar auch die Haut eines der wichtigsten Entgiftungsorgane, allein eine Entgiftung von außen durchzuführen ist aber nicht zielfüh- rend.“ Massagen, Ölzüge, Darmspülungen und viele der anderen angebotenen Detox-Methoden hätten daher zwar durchaus unterstützende Wirkung, entscheidend sei aber die gezielte Aktivierung und Entlastung der besagten Entgiftungsorgane. FASTEN ODER FUTTERN: WAS IST ERLAUBT? Den Körper zu entgiften bedeutet in erster Linie, ihm keine Giftstoffe, sprich körperfremde Substanzen, zuzuführen. Ge- schmacksverstärker, Konservierungs- und Farbstoffe, aber auch Medikamente, Zucker, Nikotin und Alkohol zählen zu den Böse- wichten, die den Regenerationsprogrammen des Körpers per- manente Überstunden aufbrummen. Beim Entgiften schickt man Leber, Niere und das restliche, organische Reinigungskommando quasi auf Urlaub. Ein Verzicht auf die genannten Sünden ist dabei oberstes Gebot. Ob man jedoch gänzlich auf feste Nahrung verzichtet und für einen gewissen Zeitraum fastet oder sich lieber nach einem spe- ziellen Detox-Programm ernährt, sei laut Dr. Matthai im wört- lichen Sinne Geschmackssache. „Fasten ist nichts Schlechtes. Ich persönlich bin jedoch kein Anhänger von radikalen Vorgehens- weisen und empfehle meinen Patienten daher lieber eine spe- zielle, unterstützende Ernährungsweise.“ „Detox sollte nicht nur als Kur, sondern als Lebensphilosophie verstanden werden.“ Nachlesen, nachkochen: Das Detox-Kochbuch.  Entgiften und dabei abnehmen  Dr. Christian Matthai www.kneippverlag.com 0114.net_Layout 1 19.02.14 13:35 Seite 59

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