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AVIDA 2015 01

34 AVIDA | Frühjahr 2015 Kinder sind kritische Konsumenten, die den Dingen oft ganz und gar auf den Grund gehen. Da hören die Eltern beim Ein- kaufen schon einmal: „Kaufen wir lieber die Eier von glück- lichen Hühnern“ oder „Erdbeeren im Winter, wo kommen die denn her?“ In der Schule bekommen die Kinder heute vieles mit und auch untereinander tauschen sie viele Infor- mationen aus. Eine besondere Rolle spielt aber immer noch die Vorbildwirkung der Eltern. „Bei den meisten Kindern be- ginnt die Neugierde auf Essen und Trinken schon ab dem sechsten Lebensmonat. Kinder wollen genau das kosten, was Eltern trinken und essen. Wenn das Kind Wasser trinken soll, jedoch die Bezugsperson Cola im Glas hat, dann wird das mit dem Wassertrinken weniger gut funktionieren. Kin- der lernen am Beobachten, das merken wir spätestens beim Rollenspiel“, weiß die auf das Thema Nachhaltigkeit spezia- lisierte Ernährungswissenschafterin und Kinesiologin Mag. Julia Geißler-Katzmann. Daher: „Um Kindern den Respekt beizubringen, ist es immer notwendig, sein eigenes Verhalten unter die Lupe zu neh- men. Gehe ich achtsam mit Lebensmitteln um oder werfe ich regelmäßig Speisen in den Müll? Wenn das Obst liebe- voll in einer schönen Schale drapiert wird, verlockt es auch eher zum Zugreifen als in einer noch plastikverpackten Tasse.“ Kettenkochen und Energie sparen Auch die Verwertung von Resten ist wesentlich, um Kin- dern den bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln vorzu- leben. „Übrig gebliebene Lebensmittel oder Speisen nicht wegzuschmeißen, sondern die Reste sofort kalt zu stellen oder einzufrieren ist ein Schritt in die richtige Richtung“, rät Geißler-Katzmann. Ernährungsberaterin und Buchautorin Mag. Ingeborg Han- reich empfiehlt in ihrem Buch „Pfiffige Rezepte für kleine und große Leute“ das sogenannte Kettenkochen: „Wird von einer Zutat wie zum Beispiel einer Beilage mehr gekocht, können die Reste verwertet werden.“ Zur besseren Planung des täglichen Kochens dient ein Wochenspeiseplan. Aber auch der sparsame Umgang mit Energie sowie die acht- same Zubereitung sind Schritte in Richtung bewusster Ernäh- rung. Hanreich: „Gemüse verliert mehr Vitamine und Mineral- stoffe, wenn Sie es in viel Wasser kochen. Sie können einen Großteil der Mineralstoffe ‚retten‘, wenn Sie das Kochwasser als Suppen- oder Brühenbasis verwenden. Sollte dies jedoch nicht möglich sein, so ist Dämpfen angebracht.“ Dabei auch die Kids ruhig selbst den Kochlöffel schwingen lassen. Spei- sen selbst zubereitet zu haben, erhöht die Wertigkeit und lässt sie noch besser schmecken. AVIDA FAMILy Kräuter von der Fensterbank, Suppe aus Gemüse vom Bauern und Wasser statt Softdrinks – achtsamer Genuss in der Familie wird wieder großge- schrieben. Weil es vielen nicht gleichgültig ist, woher ihre Nahrungsmittel kommen, wie sie verarbeitet werden und wie sie schmecken. Text: Marion Breiter-O’Donovan .. Fotos:Shutterstock,Orac

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