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AVIDA 2015 01

74 AVIDA | Frühjahr 2015 schließlich aus naturstoffen hergestellt. Für deren Gewin- nung und Weiterverarbeitung nur einfache physikalische, mikrobiologische und enzymatische verfahren erlaubt sind. Die inhaltsstoffe sollen also ausschließlich durch pressung, zentrifugation, Filtration, Destillation, Extraktion oder ähn- lichen verfahren gewonnen werden. in dieser art der Kos- metik werden gentechnisch veränderte Stoffe, synthetische Farb- und Duftstoffe sowie Erdölprodukte wie Silikone oder paraffine nicht eingesetzt. aber Moment, „fast ausschließ- lich aus naturstoffen“? Die einzigen ausnahmen bei der Herstellung von naturkosmetik stellen sogenannte Konser- vierungsmittel dar. zu diesen im labor nachgebauten, al- lerdings naturidenten Stoffen gehören etwa ameisensäure, Benzoesäure, Benzylalkohol, propionsäure, Salicyl- und Sor- binsäure. aber auch ätherische öle und alkohole haben eine konservierende Wirkung.  So ist es bei einigen Erzeugnissen im interesse der Konsu- menten,  der  natur  etwas  nachzuhelfen.  „Manchmal  ist natur pur aber auch im Sinne der anwender nicht möglich“, sagt Dr. Karin Gromann vom Gesundheitsministerium. Wie die ausnahme bei der verwendung der Konservierungsmit- tel zeigt. Der Grund: verdorbene Kosmetika können heftige Hautreizungen auslösen. Wie Brot schimmelt oder Milch sauer wird, können auch Kosmetika rasch verderben, dage- gen  hilft  auch  nicht  die  aufbewahrung  im  Kühlschrank. Durch ihren Wasseranteil bieten sie Keimen und Bakterien eine ideale Brutstätte. Deshalb müssen Kosmetikprodukte haltbar gemacht werden. Expertin Gromann: „Ganz ohne Konservierung geht es meist nicht – einerseits um die Kon- sumenten zu schützen, andererseits um die produktleistung und Qualität zu gewährleisten.“  auch bei „Sonnenschutzmitteln etwa reichen natürliche, mi- neralische Filter nicht aus, um den für Konsumenten so wichtigen,  gesetzlich  geforderten  Uva/UvB-Breitband- schutz zu gewährleisten“, erzählt Gromann weiter. Ebenso ist die Herstellung von Farbpigmenten für Make-up, lip- penstift oder lidschatten nur eingeschränkt in Erd-, Braun- und manchen rottönen möglich.  WEllnESS | GESUnDHEiT Gut, was naturkosmetik ist und was alles drin steckt, wäre somit also geklärt. Das i-Tüpfelchen der natürlichen Kosme- tik ist es selbstverständlich, wenn zudem alle verwendeten rohstoffe aus kontrolliertem, biologischem anbau stam- men.  iST naTUrKoSMETiK aUcH BESSEr? in  zusammenhang  mit  natürlich  produzierten  produkten schwören viele Konsumenten auf eine bessere verträglich- keit dieser. leider gibt es hierfür keine Garantie. Wie bei an- deren  produkten  kommt  es  auch  bei  naturkosmetik  zu allergischen reaktionen, daher immer auf die individuelle verträglichkeit achten. Faktum ist allerdings: naturkosmetik ist, wie der name schon sagt, voll mit natürlichen rohstof- fen, mit denen der menschliche Körper sehr gut umzugehen weiß. Dies rückte in den vergangenen jahren immer mehr in den Bewusstseinsfokus vieler verbraucher.  nachhaltig zu agieren und der Wunsch, mit der natur in Ein- klang zu leben, führte zu einem wahren Boom von natur- kosmetikmarken, nachdem die chemischen inhaltsstoffe der konventionellen Kosmetik ihre negative Eigenschaften auch der  breiten  Masse  an  Konsumenten  vor  augen  geführt wurde. Substanzen wie paraffine oder besser bekannt als Mineralöl, die unsere Haut enorm austrocknen, abdichten und so zu tiefer Faltenbildung führen, sind hier leider ein negativbeispiel. Die kostengünstige Herstellung und die einfache verarbeitung haben den Weg des Stoffes in na- hezu jede Tube geebnet. viele weitere der künstlich herge- Shana Mirnig bei der Herstellung von Pure-vegi cosmetics Foto: Jutta Fischel

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