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AVIDA 2015 03

AVIDA TALK Herbst 2015 | AVIDA 57 Diese Entwicklung ging rund um die Welt, man kennt sie heute unter dem Begriff Resort, der nun überall verwendet wird. Ich wollte in Blumau kein steirisches Dorf machen, denn dieses Konzept gab es ja schon in Kärnten. Es sollte keine Kopie werden, das habe ich nie gemacht. Dann traf ich zufällig Hundertwasser. In einer Sekundenentscheidung sagte er für das Konzept Blumau zu! Für mich war es eine perfekte Symbiose. Zuerst hielten alle dieses Projekt, das der Natur nachgeahmt ist und somit keine geradlinigen Flächen hat, für unmöglich zu bauen, aber meine Mitarbeiter schafften es, obwohl alle an- deren Bauunternehmer von den außergewöhnlichen runden Formen abrieten. Hundertwasser und ich haben uns gut ver- standen, so konnten wir das Projekt umsetzen. Er hat auch immer gerne mit meinen Mitarbeitern gesprochen, er riet ihnen beispielsweise, selber kreativ zu werden: „Ihr seid alle Künstler, bringt euch ein.“ So taten sie dies dann auch: die Handwerker gestalteten die Außenfassade mit den vielen Farben und ornamenten mit, sie konnten sich verwirklichen! Stichwort Rogner Hotel Tirana – wieso haben Sie sich für Albanien entschieden? Ich war einer der ersten Bauunternehmer im osten. Dementsprechend bekannt war mein Ruf, dass ich Dinge mutig anpacke. In Tirana war damals nichts, keine Autos, keine Geschäfte, einfach nichts. Doch die Regierung benötigte etwas, um ausländische Gäste und Regierungsmitglieder zu emp- fangen. Selbst mich mussten sie im Präsidentenpalast unterbringen (lacht)! Für das Bauvorhaben durfte ich mir den Platz für das geplante Hotel sogar selber aussuchen, ich nahm den gegenüber des Palastes, wo damals noch etwa 40 Schafe weideten! Seither sind 20 Jahre vergangen und es war ein wirtschaftlicher Erfolg. Ihre wirtschaftliche Erfolgsgeschichte wird oft als „Tellerwäscher-Story“ tituliert. Wie würden Sie Ihr Leben in wenigen Worten beschreiben? Mein Leben war eine Hoch- schaubahn mit sehr vielen Höhen und sehr vielen Tiefen, aber ich bin aus jedem Tief wieder herausgekommen. Ich bin stolz, dass ich all dies geschaffen habe, kam ich doch aus wirklich ärmsten Verhältnissen. Heute stehe ich glück- lich da. Sie sind ein Tourismuspionier. Woher nehmen Sie Ihre Ideen? Es ist mir in die Wiege gelegt. Es gibt keine Ideenschule, entweder man hat es oder man hat es nicht. Haben Sie Vorbilder bzw. gibt es Menschen, die Sie bewundern? Nein, ich hatte nie ein Vorbild. Ich wusste immer, ich muss alles selber machen, denn ein Vorbild gibt mir nichts. Es deprimiert mich höchstens, weil es zu gut ist. Aber ich war für viele Tausende Vorbild. Wie wichtig war und ist für Sie Ihre Familie? Die Familie war in meiner aktiven Bauzeit stets das Wichtigste. Ich nahm mir immer so viel Zeit, wie ich konnte und ich war für sie trotz aller beruflichen Anstrengungen immer da. Denn nur das Geschäft ist für die Erfüllung des Lebens zu wenig. Was wollen Sie in den nächsten Jahren beruflich noch alles erreichen? Wohin geht die Reise des Phänomens Robert Rogner? Ich mache in Tirana weiter, das Hotel ist mittlerweile zu klein geworden, nun wird es um 40 Zimmer erweitert. Außerdem baue ich noch ein Kongresszentrum dazu, um es abzurunden. Dies ist dann allerdings meine letzte Baustelle. Es gibt zwar noch viel zu tun, doch den Rest hebe ich für zukünftige Generationen auf. Abschließend noch eine Frage: Wie und wo können Sie sich entspannen? Es gibt für mich vier Punkte auf dieser Welt, wo ich absolut zufrieden bin. Das Rogner Bad Blumau, mein Zuhause in Villach, Tirana und der Mittagskogel – mein persönlicher Berg in Kärnten. Herr KR Rogner, ich danke für das Interview.  0315.kern220x280NET_Layout 1 21.08.15 12:10 Seite 57 0315.kern220x280NET_Layout 121.08.1512:10 Seite 57

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