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AVIDA 2014 01

Fotos:www.pablikpictures.at Frühjahr 2014 | AVIDA 51 Herr Simoner, wir sind hier im Palais Han- sen Kempinski Hotel Vienna am Ring - sind Sie als Österreicher auf dieses Haus beson- ders stolz?  Ja, weil ich mich hier mit jedem Detail beschäftigt habe. Es war uns ein beson- deres Anliegen, in dem Haus mit seiner großen Historie, das Alte zu erhalten und es zugleich mit Neuem zu verbin- den. Ich gehe gerne abends auf die an- dere Seite des Rings, schaue auf das Hotel hinüber und sage „Ja, ich bin zu- frieden“. Auch unsere Gäste schätzen das Haus, es ist mittlerweile führend in der Stadt. Seit 1995 bei Kempinski Hotels, sind Sie seit letzten Sommer auch für die Port- folio-Entwicklung in Europa verantwort- lich. Ihre Karriere im Hotel-Business hat Sie rund um den Globus geführt. Was sehen Sie als die speziellen Herausforderungen in diesem Bereich? Für uns ist es die größte Herausforde- rung, uns in die von uns definierte Rich- tung weiter zu entwickeln. Wir limitieren uns selbst in der Größe und überlegen uns sehr genau, wo ein Markt für Kem- pinski vorhanden ist. Es muss auf jeden Fall einen Luxus-Markt geben, damit das Produkt und die jeweilige Destina- tion stimmig sind. Und dann achten wir sehr genau darauf, dass die Location zu uns passt. In Wien haben wir neun Jahre lang danach gesucht. Als älteste Luxushotelgruppe Europas bli- cken Kempinski Hotels auf eine 116 Jahre lange Tradition zurück. Worin liegt diese be- gründet?  Die Tradition unseres Hauses ist mir be- sonders bewusst geworden, als ich in Berlin gearbeitet habe. Unser Gründer Berthold Kempinski war ursprünglich Weinhändler, aber man muss schließlich nicht als Hotelier geboren sein, um in dem Bereich erfolgreich zu sein. Bert- hold Kempinski war sehr kreativ und in- novativ. Also hat er sich hingesetzt und überlegt, wie er sein Kerngeschäft wei- terentwickeln könnte. Sein Gedanke war, dass die Menschen etwas erleben wollen. So baute er sein Geschäft zu einem Restaurant mit mehreren Sälen aus. Dieser Gedanke, mit Kreativität und Passion etwas zu entwickeln, ist in unse- rem Unternehmen bis heute tief verwur- zelt. Ob unsere Mitarbeiter nun als Prak- tikanten oder in einer Führungsposition arbeiten, diesen Drive, etwas Neues zu machen, muss jeder mitbringen. Wofür stehen Kempinski Hotels heute? Wir wollen Gastgeber in der Tradition eines Grand Hotels sein und einen Ein- druck bei unseren Gästen hinterlassen. Ich rede da nicht von pompöser Aus- stattung wie goldenen Duschen, son- dern von der Authentizität. Wesentlich ist der Individualismus und nicht eine Uniformiertheit. In einem Hotel muss man sich als Gast einfach wohlfühlen, ob in der Lobby oder im Zimmer. Da spielt es dann keine Rolle, ob man die Gestaltung in Braun oder Blau mag, wichtig ist, dass das Haus authentisch ist. Während Ihrer Tätigkeit als Geschäftsfüh- render Direktor des Kempinski Grand Hotel des Bains in St. Moritz wurde das Haus als sportliches, exklusives High Alpine Spa & Resort positioniert. Wodurch wird das Haus seinem Namen, in dem das Wort „Bäder“ steckt, gerecht? Im Haus entspringt die alte Mauritius- quelle mit ihrem eisenhaltigen Wasser. Zwei, drei Gläser täglich davon zu trin- ken ist laut Paracelsus das Beste, was wir tun können. Wir haben alle Spa-Behandlungen am Wasser-Thema ausgerichtet. Denn ich finde es furchtbar, wenn zum Beispiel im Pinzgau Kleopatra-Bäder angeboten werden. Authentisch hingegen ist es, wenn man sich an der Region orientiert. Eine Woche Urlaub bei Kempinski Hotels – in welches Haus würden Sie am liebsten fahren? Ich würde Urlaub bei mir zu Hause im Engadin machen. AVIDA TALK „Authentizität und Individualismus sind die Eckpfeiler, die dafür sorgen, dass man sich als Gast im Hotel wohlfühlt.“ Rupert Simoner im Gespräch mit Herausgeber Peter Opel 0114.net_Layout 1 19.02.14 13:35 Seite 51

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