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AVIDA 2014 03

56 AVIDA | Herbst 2014 und mahnen, dass es sich hier nicht um einen gesunden Figureffekt, sondern eher um eine folgenschwere Ausmer- gelung handle. Vitamin- und Mineraldefizite seien ohne tie- rische Ernährung quasi vorprogrammiert. Denn der Mensch sei von Natur aus ein Allesfresser.  Und  ja,  tatsächlich  deuten  die  Beschaffenheit  unserer Zähne, des Magens und Darms sowie die Größe unseres Gehirns darauf hin, dass der Mensch für Fleisch geschaffen ist. Es sind vor allem das Eiweiß, Jod, Eisen sowie die Vita- mine B2 und B12, die durch Fleisch und andere tierische Produkte geliefert werden. „Aber deshalb nicht auch durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden könnten“, kontert Hnat. Zwar braucht es für die Versorgung mit den genann- ten Essenzen oft eine geringere Menge tierischer Produkte, doch mit ausgewählten und entsprechend portionierten Gemüserationen  lässt  sich  fleischfressenden  Skeptikern das Maul stopfen – und der eigene Vitaminhaushalt auf- peppen.  Vor allem Nüsse, Spinat und Hülsenfrüchte sind übrigens unschlagbare Vitamin-Bomben. Und auch sonst ist gegen eine tierfreie Ernährung nichts einzuwenden. Im Gegenteil: „Vegane Lebensmittel enthalten kein Cholesterin, weniger gesättigte Fettsäuren, weniger Harnsäure, aber mehr Vita- mine und Spurenelemente. Vegane Ernährung beugt sogar gewissen Krebsarten vor“, schwärmt Hnat. Überdies sei auch der Wellness-Effekt groß. Die Verdauung funktioniert besser, der Verzicht auf schweres Fett mache wacher und fitter und angeblich sollen Gemüse-Fans auch einen bes- seren Körpergeruch und ein schöneres Hautbild haben.  KEIN FLEISCH = KEIN GENUSS? Manchen Fleischfreunden mögen solche Argumente so wenig gefallen, dass sie versuchen, mit dem Argument mangelnden Genusses der Vegan-Front endgültig ihren Salat madig zu machen. Doch auch hierbei haben sie die Rechnung ohne den buchstäblichen Wirt gemacht. Denn immer mehr Köche – sogar der Spitzen-Liga – widmen  sich dem Trend in Grün und eröffnen rein vegane Restaurants mit Trend-Ambiente und einer Karte, die an Vielfalt trotz Fleischverzicht nichts fehlen lässt. Berlin und Los Angeles gelten als die Metropolen veganer Küche. „Aber auch in ganz Österreich sprießen vegetarische Lokale wie die Pilze aus dem Boden. Inzwischen gibt es drei Sternerestaurants: Das An Alapanka Ma (Burgenland), das Chez Nico (Tirol) und das Tian (Wien), die auch vegane Küche anbieten“, zeigt sich Hnat begeistert und verweist auf die Homepage des Verbandes, wo eine Auflistung der Veggie-Restaurants hinterlegt ist.  Auch für alle, die selbst gern am Herd stehen, gehen den grünen Trendsettern die Ideen nicht aus. Unter den Top- 20-Titeln des internationalen Online-Buchhändlers Amazon waren zu Spitzenzeiten sechs vegane Kochbücher vertre- ten. Einfach zum Nachkochen. Und auch zum Nachkaufen. Große Supermarktketten haben längst den Trend erkannt und bieten vegane Produkte in Hülle und Fülle an. Wem jedoch das Suchen und Etiketten-Lesen zu mühsam ist, der WELLNESS | GESUNDHEIT „Veganismus ist mehr als ein Speiseplan, er ist eine ganze Lebenseinstellung.“ 0314.kern220x280_Layout 1 17.08.14 16:48 Seite 56

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